Neue Beratungsstelle für Betroffene von sexueller Gewalt

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Engagieren sich in der neuen Beratungsstelle: Die Outlaw-Mitarbeiterinnen Melina Neuperger (vorne) und Ina Schädlich. (Stadt Hamm)

Anfang März ist in Hamm ein neues Beratungsangebot an den Start gegangen: Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene, die von sexueller Gewalt betroffen sind, können sich in der Beratungsstelle für Betroffene von sexueller Gewalt unkompliziert Rat und Hilfe holen, die von der Outlaw gGmbh geführt wird. In der Beratungsstelle steht Sozialpädagogin Melina Neuperger, die auch eine traumapädagogische Zusatzausbildung hat, den Ratsuchenden zur Seite – natürlich streng vertraulich, auf Wunsch anonym und unter Wahrung der Schweigepflicht. Ihre Vertretung übernimmt die Sozialarbeiterin und systemische Therapeutin Ina Schädlich.

Die Beratungsstelle tritt die Nachfolge des Vereins Kaktusblüte an, der seinen Geschäftsbetrieb Ende 2019 eingestellt hat. Nach einer Erhebung der Bedarfe im Jugendamt hat die Stadt Hamm auf Grundlage der Beschlussvorlage 1953/19 in das Handlungsfeld „Prävention und Intervention bei sexuellem Missbrauch“ investiert: unter anderem in die Beratungsstelle für Opfer von sexueller Gewalt und deren Angehörige. „Es war uns von Anfang an klar, dass es auch nach der Kaktusblüte in Hamm ein niedrigschwelliges Angebot für Betroffene und hilfesuchende Menschen geben muss. Wir wollen diesen wichtigen Bereich gemeinsam mit unseren Partnern in der Jugendhilfe noch weiter ausbauen“, betont Familiendezernentin Dr. Britta Obszerninks.

Nicht nur unmittelbar Betroffene, sondern auch Angehörige, Bezugspersonen oder Freunde können sich melden, wenn sie den Verdacht haben, dass jemand aus ihrem Umfeld von sexueller Gewalt betroffen sein könnte. „Missbrauch geschieht im Verborgenen. Oft hilft es Betroffenen genauso wie Angehörigen, sich bei einem Verdacht erst einmal auszutauschen um dann einen Weg zu finden, wie man weiter handeln kann“, berichtet Melina Neuperger. „Mit direkt Betroffenen erarbeiten wir konkrete Hilfsmöglichkeiten und überlegen, welche nächsten Handlungsschritte notwendig sind, um ihre Situation zu verbessern.“

Unter der Telefonnummer 0151-12962346 sind die Mitarbeiterinnen der Beratungsstelle werktags von 9:00-16:00 Uhr für Ratsuchende erreichbar. Wer nicht zum Hörer greifen mag, kann auch eine Mail an ibo@outlaw-ggmbh.de schreiben oder ein vertrauliches Kontaktformular unter https://www.outlaw-ggmbh.de nutzen. Auch persönliche Termine sind unter Berücksichtigung der geltenden Corona-Maßnahmen nach Vereinbarung im Büro an der Feidikstraße 19 oder an einem neutralen Ort möglich.

Gemeinsam mit den Ratsuchenden erarbeitet Melina Neuperger Lösungen und vermittelt bei Bedarf an weitere Hilfsangebote – das Tempo und die einzelnen Schritte bestimmen dabei die Betroffenen selbst. Neben der Beratung von Betroffenen und Angehörigen gehört Netzwerkarbeit zu den Aufgaben der Beratungsstelle: Über Schulungen und Informationsveranstaltungen können Fachkräfte aus anderen pädagogischen Bereichen wie Lehrer*innen oder Erzieher*innen sensibilisiert und unterstützt werden. Die Vernetzung mit weiteren Einrichtungen ermöglicht ein umfassendes Hilfsangebot.

Die Beratungsstelle ist ein Angebot in dem Netzwerk gegen sexuelle Gewalt der Stadt Hamm. Neben den Beratungsangeboten plant die Stadt Hamm in einer regelmäßigen Abstimmung mit den freien Trägern der Jugendhilfe, den Strafverfolgungsbehörden und dem Landesjugendamt Präventions- sowie Interventionsmaßnahmen aufeinander abzustimmen und weiter auszubauen.

Quelle: Stadt Hamm

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