Mozart-Zyklus und ein Freundes-Treffen

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Matthias Kirschnereit_Mozart 21 © Maike Helbig

Auch in dieser Woche kann man wieder gleich zwei spannende Konzerte im KlassikSommer erleben: am Mittwoch (23. Juni) steht die Fortsetzung des jährlichen Mozart-Zyklus mit Pianist Matthias Kirschnereit und der Nordwestdeutschen Philharmonie auf dem Programm, am Donnerstag (24. Juni) ist Bassbariton Thomas Quasthoff gemeinsam mit Shawn & the Wolf auf Gut Kump zu Gast. Beide Konzerte beginnen um 19:30 Uhr.

Mozart ʹ21: Zwischen Vorgänger und Nachfolger
Mittelpunkt im Mozart-Zyklus des KlassikSommers ist in diesem Jahr aber Beethoven. Eingebettet zwischen Mozarts freche Ouvertüre zu Così fan tutte und Haydns übermütige 88. Sinfonie steht Beethovens viertes, sein vielleicht schönstes Klavierkonzert. Ganz gleich, ob Zeitgenossen oder Menschen der Moderne – jeder spricht von Schönheit, von Lyrik, von Zauber, wenn es um dieses Werk geht. Es beginnt mit einer Revolution, dem Klavier, ganz zart. Das hatte es noch nie gegeben: Ein Klavierkonzert ohne Orchestervorspiel!

Und wie bei allen Revolutionen, die Beethoven wagte, hat dieser Traditionsbruch Bedeutung: Das Klavier eröffnet ein „Gespräch“ mit dem Orchester, ohne aufzutrumpfen, ganz natürlich dahinfließend. 1806 war das dramatische Ringen der Eroica und Appassionata vorbei, klingt Beethoven lyrisch. Die Hörer des Jahres 1808 fühlten sich an die Musik in Glucks Oper „Orfeo e Euridice“ erinnert. Orpheus besänftigte mit Musik die Furien der Unterwelt. Manch einer spricht deshalb vom Orpheusprogramm dieses Klavierkonzerts: Eine Huldigung an die Schönheit der Kunst, nachdem Kampf und Raserei überwunden wurden. Ein Denkmal für die Macht der Musik, die alles in Schönheit versöhnt.

Zum ersten Mal wird der Mozart-Zyklus im KlassikSommer nicht auf den Taktstock Frank Beermanns hören. Wegen einer langfristigen internationalen Verpflichtung ist Beermann unabkömmlich, gibt den Stab weiter an Stefanos Tsialis. Der Sohn eines Griechen und einer Dänin war von 2014 bis 2020 Chef des Athener Staatsorchesters und arbeitete mit vielen internationalen Orchestern und berühmten Solisten. Er studierte Klavier in Thessaloniki und Musikwissenschaften in Kopenhagen, schloss an der Wiener Musikhochschule mit Auszeichnung ab und absolvierte Meisterkurse u. a. bei Leonard Bernstein. Ein Mann, der Hamm neugierig macht.

Meeting Friends
Er war einer der weltbekannten Opern- und Liedsänger aus Deutschland. Doch vor neun Jahren beendete er diese Karriere. Thomas Quasthoff sagt, damals habe seine Seele nicht mehr singen wollen. Seine Mutter war soeben gestorben. Der Bruder erlag einer plötzlichen Krankheit. Quasthoffs Stimme versagte.

Danach erfand sich Quasthoff, der Klassik-Star, neu: Er blieb auf der Bühne, machte Kabarett, rezitierte bei Lesungen. Doch die Musik ließ ihn nie los. Freunde brachten ihn zum Jazz, den er immer geliebt hatte. Das Mikrofon wurde sein Instrument. Trotz allem klingt Quasthoff immer noch wie Quasthoff: „Ich war und bin immer ein klassischer Sänger“, sagt er.

Stars wie Dieter Ilg, Wolfgang Haffner und Frank Chastenier wurden seine Jazz-Freunde. Dann traf er im Schatten des Matterhorns in Verbier auf „Shawn & The Wolf“. Und eine neue Freundschaft entstand: Sänger Quasthoff, Posaunist Shawn Grocott und Gitarrero Wolfgang Meyer sind nun eine ungewöhnliche Crew, die ihre Jazz-Arrangements immer neu erfinden müssen. Und gerne auch in Hamm vorführen, weil Shawn, der Posaunist, seit seinem spektakulären „Concert in the Dark“ 2018 ein Freund des KlassikSommers ist.

Restkarten für beide Konzerte gibt es noch beim Kulturbüro der Stadt Hamm, den bekannten Vorverkaufsstellen und unter www.klassiksommer.de
Pressekontakt: Kulturbüro, Kartenvorverkauf, Tel.: 02381/17-5555

Quelle: Stadt Hamm

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