Für Demokratie und Toleranz

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Büro (pixabay)

Der Rat der Stadt Hamm berät am 14. Dezember über Fortschreibung des Handlungskonzepts gegen Gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit.
Nach fünf Jahren intensiver Arbeit mit den Handlungsempfehlungen des Handlungskonzepts gegen Gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit „Hamm: Für Demokratie und Toleranz“ hat der Runde Tisch gegen Radikalismus und Gewalt einen Entwurf für eine Fortschreibung des Konzepts erarbeitet.

Über den Beschluss wird der Rat der Stadt Hamm in seiner Sitzung am 14. Dezember entscheiden. Die Fortschreibung des Handlungskonzepts verfolgt das Ziel, Diskriminierung und Ausgrenzung nicht nur am Rand, sondern vor allem auch in der Mitte der Gesellschaft entgegenzuwirken. Dabei geht es um die Auseinandersetzung mit Vorurteilen und Rassismus in allen Bereichen des öffentlichen Lebens. Daher konzentriert sich das Konzept nicht ausschließlich auf Problemgruppen wie die rechte Szene in Hamm, sondern zielt auf eine im Ganzen offene und vielfältige Stadtgesellschaft.

In diesem Sinne werden 28 konkrete Handlungsempfehlungen in den wie bisher fünf Handlungsfeldern „Zivilgesellschaftliche Bündnisse und bürgerschaftliche Beteiligung“, „Politische Bildung und gewaltfreie Erziehung“, „Jugendarbeit, Freizeit und Sport“, „Interkultureller und interreligiöser Dialog“ sowie „Öffentlichkeitsarbeit und Medienkompetenz“ formuliert. „Das Handlungskonzept bietet seit Jahren eine gute und verlässliche Grundlage für die wichtige Arbeit gegen Menschenfeindlichkeit jeglicher Art. Mit der Fortschreibung und ihren konkreten Handlungsempfehlungen gehen wir den Weg auf diesem guten Fundament weiter“, betont Familiendezernentin Dr. Britta Obszerninks.

Der Entwurf beruht auf einer Evaluation, die der Runde Tisch gegen Radikalismus und Gewalt von November 2018 bis Mai 2019 vorgenommen hat. Die Auswertung ergab, dass drei Viertel der bisherigen 30 Handlungsempfehlungen mindestens teilweise oder sogar weitgehend umgesetzt waren. Aus diesen Ergebnissen wurden von den Mitgliedern des Runden Tischs in enger Abstimmung mit sachkundigen Fachkräften aus Stadtverwaltung und Betroffenenunterstützung in mehreren Arbeits-gruppen die Leitlinien zur Weiterarbeit abgeleitet. „Stärker als bisher wird dabei der Kampf gegen Antisemitismus, antimuslimischen und antiziganistischen Rassismus in den Fokus genommen“, erläutert Jakob Schirmböck von der Werkstadt für Demokratie und Toleranz, der Geschäftsführer des Runden Tisches, bei dem alle Fäden des Fortschreibungsprozesses zusammenliefen. Interkulturelle Kompetenzen sollen gestärkt werden, um das friedliche und tolerante Zusammenleben in der Stadt zu fördern, so Schirmböck weiter.

Das Handlungskonzept gegen Gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit wurde im November 2016 durch den Rat der Stadt Hamm erstmalig beschlossen. Es formulierte damals 30 Handlungsempfehlungen, um im Zusammenspiel von Zivilgesellschaft, Verwaltung und Parteien das demokratische und vielfältige Zusammenleben in der Stadt zu stärken. Der Runde Tisch gegen Radikalismus und Gewalt als breit aufgestelltes zivilgesellschaftliches Bündnis wurde mit der Begleitung und Steuerung beauftragt. Dabei wurde von Anfang an eine fortlaufende Auswertung und Weiterentwicklung des Konzepts ins Auge gefasst.

Mit der Gründung der „Werkstadt für Demokratie und Toleranz“ konnten im Sommer 2017 zwei Projektstellen geschaffen werden, die mit Fördermitteln des Bundes aus dem Programm „Demokratie leben! Partnerschaften für Demokratie“ und Fördermitteln des Landes aus dem Programm „NRWeltoffen“ sowie einem Eigenanteil der Stadt Hamm finanziert werden. Die „Werkstadt“ in Trä-gerschaft des Evangelischen Kirchenkreises Hamm wirkt seitdem maßgeblich an der Umsetzung des Handlungskonzepts mit, fördert Initiativen und Projekte und setzt sich dafür ein, Netzwerke für Viel-falt und Demokratie in der Stadt zu pflegen und auszubauen.

Quelle: Stadt Hamm

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