Ein Kuss – Antonio Ligabue: Ein spannendes Theaterstück über den Maler, zu sehen am 12.2. im Kurhaus

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© Jürgen Ruckdeschel

Im Anschluss an die Aufführung gibt es ein Nachgespräch mit dem Darsteller.
1899 wurde der schweizerisch-italienische Maler Antonio Ligabue als uneheliches Kind einer italienischen Einwanderin in Zürich geboren. Er wuchs in verschiedenen Pflegefamilien auf und wurde als 18-Jähriger erstmals in einer psychiatrische Anstalt zwangseingewiesen.

Zwei Jahre später wurde er u. a. wegen Landstreicherei des Landes verwiesen und nach Gualtrieri gebracht, wo der erste Mann seiner Mutter lebte. Hier lebte er als verspotteter Außenseiter und ungeliebter Sonderling, bewies aber sein zeichnerisches und plastisches Talent als Plakatmaler für gastierende Schausteller. Der ebenfalls in Gualtrieri lebende Maler Marino Mazzacurati, einer der Gründer der Scuola Romana, erkannte Ligabues Talent und förderte ihn.

Der Künstler hatte jedoch immer wieder mit psychischen Problemen zu kämpfen und blieb zeitlebens angeschlagen. Seine erste Ausstellung 1961 in Rom machte ihn dann schlagartig über die Grenzen Italiens hinaus bekannt. 1965 verstarb er im Armenhaus. Heute zeigen sich sowohl die Schweiz als auch Italien stolz auf „ihren van Gogh”, während Antonio Ligabue in anderen Ländern immer noch weitgehend unbekannt ist.

Dieses mitreißende Einpersonenstück erzählt vom Leben des lange verkannten, ausgegrenzten und verspotteten schweizerisch-italienischen Malers Antonio Ligabue. Statt an seinem Schicksal zu zerbrechen, schuf er sein eigenes Universum aus Bildern und Plastiken. Seine Arbeiten zeugen von einer gewaltigen Kraft und Tiefe. Schauspieler Marco Michel schlüpft am Samstag, 12. Februar, um 19:30 Uhr im Kurhaus in die Rolle des Malers und lasst das Publikum mit ungewöhnlichen Mitteln in Ligabues Leben eintauchen: Live entstehen großformatige Kohlezeichnungen von Menschen und Landschaften, mit denen er in einen Dialog tritt. Wie Antonio Ligabue in seinem Leben, so erschafft sich auch Marco Michel auf der Bühne immer wieder ein neues Gegenüber – denn nur über seine Kunst konnte Ligabue eine Brücke zur Außenwelt schlagen und mit ihr kommunizieren. „Ein Kuss“ macht die Themen Ausgrenzung, Wahnsinn und Isolation für jeden unmittelbar erleb- und spürbar, trägt so zur Entstigmatisierung psychisch beeinträchtigter Menschen bei und hilft bei der Verständigung über kulturelle, religiöse und soziale Grenzen hinweg.

Im Anschluss an die Aufführung steht Marco Michel für ein Nachgespräch zur Verfügung.

2018 wurde Marco Michel mit dem Stück in New York vom größten Festival für Einpersonenstücke, dem United Solo Festival, als „Best International One-Man-Show“ ausgezeichnet.

Es gilt die aktuelle Corona-Schutzverordnung.

Ein Theater-Erlebnis: Karten sind beim Kulturbüro der Stadt Hamm, den bekannten Vorverkaufsstellen und online unter kultur.hamm.de erhältlich.

Quelle: Stadt Hamm

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