Adams Äpfel: Die bitterböse Komödie nach dem gleichnamigen Film ist am 13.11. im Kurhaus zu sehen

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© Kerstin Schomburg/Michael Hahn

Dorfpfarrer Ivan ist felsenfest davon überzeugt: „Es gibt keine schlechten Menschen.“ Deswegen versucht er mit unbedingter Güte und grenzenlosem Optimismus, Straftäter wieder auf den Weg der Tugend zurückzuführen. Seine Schützlinge sollen sich wohlfühlen und ein friedliches Miteinander pflegen. Zu seiner leicht skurrilen Wohngemeinschaft hoffnungsloser Fälle gehören der kleptomanische Gunnar, der Tankstellenräuber Khalid und die schwangere Alkoholikerin Sarah, als neues Mitglied stößt jetzt der aggressive Neonazi Adam dazu. Auf die Frage Ivans, welche Aufgabe Adam im Zuge seiner Resozialisierung zu übernehmen gedenke, antwortet Adam sarkastisch, dass er einen Apfelkuchen backen wolle. Der Pfarrer nimmt ihn beim Wort und überträgt ihm die Pflege des Apfelbaumes neben der Kirche – damit er aus der dadurch zu erwartenden reichen Ernte den versprochenen Kuchen später auch tatsächlich backen kann.

Mussmutig macht sich der Misanthrop Adam an die Arbeit, die sich als nicht so einfach wie gedacht erweist: mehrfach wird der Baum von diversen Plagen heimgesucht. Auch der unerschütterliche Optimismus und die extreme Vergebungsbereitschaft Ivans machen ihm zu schaffen und er setzt alles daran, den Glauben des Pfarrers zu brechen. Durch Nachforschungen findet er schließlich heraus, dass hinter Ivans unerschütterlicher Barmherzigkeit eine Reihe tragischer Ereignisse steckt. Und Adam sieht sich dazu herausgefordert, Ivan die Augen für die nicht immer rosige Realität zu öffnen.

Die bitterböse Komödie zeichnet groteske und trotz all ihrer Fehler warmherzige Figuren, die versuchen, ihr Leben zu sortieren. Zwischen Komik und Tiefgang erzählt sie gekonnt eine Parabel über Glaube, menschliche Schwächen und die Macht der Selbsttäuschung.

Am 15. April 2005 feierte Film des dänischen Autors und Regisseurs Anders Thomas Jensen mit Mads Mikkelsen als Ivan seine Leinwandpremiere, 2008 war er erstmals auf der Theaterbühne zu sehen – am Staatstheater Oldenburg. In Hamm zeigt jetzt das Landestheater Detmold am Mittwoch, 13. November seine spritzige Umsetzung des Stückes um 19.30 Uhr im Kurhaus. Wie gewohnt gibt es um 18.45 Uhr für alle interessierten Besucher ein Einführungsgespräch, in dem Fakten und Hintergründe zum Stück näher beleuchtet werden.

Quelle: Stadt Hamm

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