Pro Hamm: Die Versorgungsquote der Hausärzte in Hamm ist unzureichend

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Arzt (pixabay)

,, Besonders dramatisch wird es dann, wenn in einem Ortsteil, wo es nur einen praktizierenden Allgemeinmediziner gibt dieser ohne Nachfolger seine Praxis schließt“, so Erol Gürle, gesundheitspolitischer Sprecher der Ratsgruppe Pro Hamm und selbst niedergelassener Allgemeinmediziner. Er kritisiertdieStatistik der Kassenärztlichen Vereinigung, dieeinen drohenden Ärztemangel verneintund den Ist-Zustand für gut bewertet.

Erol Gürle: ,,Die Kassenärztliche Vereinigung weigert sich ihre Hausaufgaben zu machen. Die Messzahlen beruhen auf der Annahme, dass die Menschen im Ruhrgebiet und dazu zählt die Stadt Hamm gesünder seien und somit insgesamt eine geringere Dichte an Hausärzten benötigen. Aktuelle Studien widerlegen diese Annahme und zeigendas genaue Gegenteil, dass das Landleben gesünder sei,als das Leben in den Großstädten. Das gilt im Besonderen für urbane Zentren, die industriell geprägt sind und wo bis heute die Industriearbeit einen hohen Stellenwert einnimmt. Das trifft u.a. auf die Stadt Hamm zu.

Die Messzahl, dass ein Hausarzt für 2000 Einwohner ausreichend ist, wirdin keiner Weiseder Wirklichkeit gerecht. Hier müsste die Relation ein Hausarzt auf maximal 1700 Einwohner gelten. Davon sind wir in Hammleidernoch weit entfernt. Ein weiteres Problem bringt die Statistik der Kassenärztlichen Vereinigung erst gar nicht zum Vorschein. Hamm ist eine relativ große Flächenstadt, das bedeutet aber nicht, dass dieSumme derHausärzte gleichmäßig auf dieeinzelnenStadtbezirkeverteilt ist.

Wir haben eine starkeKonzentration in der Innenstadt, aber teilweise eklatante Versorgungslückenin den einzelnen Sozialräumen, wie z.B. dem Hammer Westenund möglicherweise baldauchin Uentrop. So mussten 2018 und 2019Hausärztein Heessenund dem Hammer WestenihrePraxenschließen, da sietrotz jahrelanger Suche keinen Nachfolger finden konnten. DiefreigewordenenSitzekönnenzwarvon Neumedizinernerworben werden. Das bedeutet aber nicht, dass der jeweilige neue Hausarzt sich zwangsläufig dort niederlassen muss, wo der Bedarf am höchsten ist.

Die mangelhafte gleichmäßige Verteilung der Hausärzte stelltim Besonderen für ältere Menschenund Familien, die häufig nur eingeschränkt mobil sind, ein zunehmendes Problemdar. Die Problematik wird sich, wenn das St. Josef-Krankenhaus mit seiner gut-frequentierten Notfall-Ambulanz schließt, massiv für die nördlichen Stadtbezirke verschärfenund eine umfassende medizinische Versorgungim Sinne der Patientenwird ausgehöhlt.“

Erol GürleGesundheitspolitischer Sprecher Wählergruppe Pro Hamm

Quelle: PRO HAMM

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