Keine Chemie gegen Lästlinge

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Gift (pixabay)

Lästig ja, schädlich nein: Die milden Temperaturen des Frühjahrs sorgen dafür, dass sich die Linden- oder Malvenwanze, die ursprünglich aus Afrika und dem westlichen Mittelmeergebiet kommt, zunehmend auch in Hamm ansiedelt.

Erstmals in Deutschland gesichtet wurden die schwarz-roten Insekten 2004 in Baden-Württemberg, mittlerweile sind sie auch in Nordrhein-Westfalens Bäumen und Gärten – sicherlich auch eine Folge des Klimawandels. Zwar sind die Wanzen lästig, weshalb sie als Läst- und nicht als Schädling klassifiziert werden. Gefahr für Mensch oder Tier geht von ihnen allerdings keine aus, weshalb die Stadt diese – anders als bei dem Eichenprozessionsspinner oder dem Buchsbaumzünsler – auch nicht aktiv bekämpft.

In Mitteleuropa befällt die Lindenwanze überwiegend Winterlinden, sie wird jedoch auch an Sommerlinden und anderen Lindenarten gefunden – allein in Hamm gibt es mehr als 7.800 Linden. Um sich zu ernähren saugt die Lindenwanze an Blättern und unverholzten Trieben der Wirtsgewächse. Dies scheint für die Wirtspflanzen nicht schädlich zu sein, da an den Bäumen bisher keine Vitalitätsschäden durch die Wanzen festgestellt wurden. Eine Bekämpfung der Insekten mit chemischen Mitteln oder ähnlichem wäre in der Regel für die Umwelt schädlicher als die Wanzen selbst.

Denn auch wenn die Lindenwanze keine heimische Art ist und nicht unter Schutz steht, so dient sie derzeit insbesondere als Nahrungsgrundlage für viele Jungvögel. Dennoch gibt es ein „Hausmittel“, um die Tiere zu vertreiben: Es eignet sich beispielsweise ein Gemisch aus Wasser und einem biologisch abbaubaren Spülmittel. Mit dem seifigen Wasser sollte man regelmäßig den Stamm der Linde sowie den umgebenden Boden säubern. Auf die Weise können die Wanzen vergällt werden.

Sollten sich in der Nähe des Baumes Pflanzen befinden, die auf das Gemisch empfindlich reagieren, kann das mit Spülmittel versehene Wasser mit einer Sprühflasche verteilt werden – ähnlich wie auch bei Blattläusen.

Quelle: Stadt Hamm

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