Erbitterter Verbalkrach: Pro Hamm-Chef will Pierre Jung (AfD) nach Stalingrad schicken und „für den Führer kämpfen lassen“

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Soldaten bei Stalingrad, Symbolbild - Quelle Pixabay
„Wenn es eine Zeitmaschine gäbe, würde ich Sie, Herr Jung. in diese reinstecken und in das Jahr 1943 schicken, nach Stalingrad. Dann können Sie für Ihren Führer breitwillig kämpfen.“
Einen erbitterten Schlagabtausch liefern sich die Wählergruppe „Pro Hamm“ und die AfD-Fraktion im Rat der Stadt Hamm. Nach, so AfD-Fraktionsvorsitzender Pierre Jung,  „verleumnderischen und ehrabschneidenden“ Äußerungen des Pro Hamm Vorsitzenden Dr. Cervet Gürle über Jungs Haushaltsrede habe dies Gürle jetzt „in einem finanziell beworbenen Beitrag auf Facebook“ erneut getan.
„Diese Entgleisungen sind nicht mehr mit politischen Spitzen gegen die konkurrierende Partei zu entschuldigen, sondern justiziable Vergehen, die jetzt rechtliche Schritte gegen Dr. Cervet Gürle zur Folge haben werden“, kündigte der AfD-Fraktionschef in einer Pressemitteilung an. Und erinnerte daran, dass Gürle wegen Verdacht auf Wahlbetrug ein Verfahren bei der Staatsanwaltschaft Dortmund anhängig habe.
Die neuerlichen „Entgleisungen“ des Pro Hamm-Vorsitzenden beziehen sich, so Jung, auf die Aussage, „die ich aufgrund des Jobcenterberichts Seite 42 getätigt habe.(Beschluss 0184). Bei meiner Rede ist die betreffende Stelle auf Seite 9 auffindbar.
Die Zahlen die dort nachprüfbar stehen, sind weder Hass noch Hetze, sondern glasklare Fakten.“
Eine Bitte um Stellungnahme der Rundblick Hamm Redaktion an Cervet Gürle blieb unbeantwortet.
Hier sein  Kommentar im Wortlaut.

HASS UND RASSISMUS HABEN NICHTS IM RAT DER STADT VERLOREN

KOMMENTAR der Wählergruppe zur Haushaltsrede der AfD

Der klare Schwerpunkt der jüngsten Ratssitzung war die Verabschiedung des Haushaltes für 2021 und mit ihr einhergehend die Generaldebatte der „Regierung“ und der „Opposition“ über die Inhalte des Gesamtpaketes.

Es gehört zu den demokratischen Gepflogenheiten, dass die Opposition konstruktiv und kritisch Maßnahmen der Stadtregierung hinterfragt und eventuelle Fehlentwicklungen zur Sprache bringt. ….

Die AfD-Fraktion mit ihren Fraktionschef Pierre Jung nutzte die Haushaltsrede hingegen als Plattform, um ihr rechtes, braunes Gedankengut loszuwerden. Die Botschaft war eindeutig: Wir brauchen einen Sündenbock für die Probleme unserer Stadt. Für die Armut. Die Arbeitslosigkeit. Für Corona. Und das kann nur der „Ausländer“ sein. Der „Migrant“, der unsere Sozialsysteme überschwemmt und sich illegal in unserem Land aufhält. Der „Ausländer“, der nicht Teil der „deutschen Volksgemeinschaft“ ist und unsere Sicherheit gefährdet. Die Rede des AfD-Vertreters unterstrich das menschenverachtende Bild dieser Partei. Eine Hassbotschaft nach der anderen durchzog die Rede der AfD.Das Weltbild der AfD kann nicht unkommentiert so stehen gelassen werden. Dementsprechend war es für mich wichtig zu Beginn meiner Rede, abseits von meinem Manuskript zur Haushaltsrede mich klar zu positionieren. Die AfD ist keine „demokratische“ Partei. Sie hat eine extremistische Grundhaltung und für sie hat Artikel 1 unseres Grundgesetzes: „Die Würde des Menschen nicht unantastbar“ keine Bedeutung. Oder besser gesagt: Es hat eine Bedeutung, die Würde gilt nur für die „Deutschen“, die so denken wie ein Pierre Jung.

Wenn es eine Zeitmaschine gäbe, würde ich Sie Herr Jung in diese reinstecken und in das Jahr 1943 schicken, nach Stalingrad. Dann können Sie für Ihren Führer breitwillig kämpfen.

Ich gehöre dem Rat der Stadt nur einige, wenige Jahre an und selbst die Ratsleute, die deutlich länger dem Stadtparlament angehören, mussten bei der Rede der AfD nur angewidert den Kopf schütteln. Das Verhalten der AfD ist nicht nur beschämend, sondern ein direkter Angriff auf unsere Demokratie.

Wir, die demokratischen Kräfte in unserer Stadt, aber auch darüber hinaus, dürfen und werden es nicht zulassen, dass Hass und Rassismus wieder salonfähig werden kann!

Dr. Cevdet Gürle
Sprecher / Ratsgruppe Pro Hamm
Wählergruppe Pro Hamm“

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