Aufsichtsrat Stadtwerke sagt Nein zu Entlastung von Familien: Weltfremd und feige

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Geld (pixabay)

“Weltfremd und feige”, kommentiert Selda Izci, DIE LINKE im Rat der Stadt Hamm, die Entscheidung des Aufsichtsrates der Stadtwerke gegen den Antrag der LINKEN. Der zielte darauf ab, dass Kinder und Jugendliche in den 6 Wochen der Sommerferien freien Eintritt in die Hammer Bäder erhalten. Der Rat hatte den Antrag in seiner Sitzung einstimmig an den Aufsichtsrat verwiesen. Der lehnte ab.

Izci erklärt: “Die Ablehnung der Maßnahme mit Verweis auf die “unschlagbar günstigen” Eintrittspreise zeigt, wie fern das Gremium von der Lebensrealität vieler Familien in dieser Stadt sind. Der Aufsichtsrat um den Vorsitzenden Marc Herter kann sich wahrscheinlich nicht vorstellen, dass sich selbst 1,80 Euro pro Freibadbesuch in 6 Wochen zu einer Summe addieren, die für viele Familien eine Herausforderung ist. Insbesondere für jene, bei denen ein Sommerurlaub erst gar nicht zur Debatte steht.”

Izci verweist darauf, dass Kinder und Jugendlichen harte Einschnitte in den vergangenen zwei Jahren verkraften mussten. Man denke nur an die Schulschließungen und das Homeschooling, das “social distancing” ohne Option Freunde zu treffen, sagt DIE LINKE Ratsfrau. “Und jetzt, wo der Alltag scheinbar wieder in normalen Bahnen verläuft, schlittern wir, befeuert durch den Krieg in der Ukraine, in die nächste Krise. Die Energie- und Lebensmittelpreise sind zum Teil massiv gestiegen. Da wäre es, getreu dem Wahlkampfversprechen von OB Herter, ein gutes Zeichen gewesen, Familien in den Sommerferien mit dieser Maßnahme ein bisschen zu entlasten. Vor allem wäre es auch ein Signal der Anerkennung für Kinder und Jugendliche in Hamm, ihnen einen unbeschwerten Sommer zu ermöglichen.”

“Städte im Münsterland haben das erkannt und umgesetzt. Dort wird es in den Sommerferien freien Eintritt für Kinder und Jugendliche in Freibädern geben. Die Stadt Dortmund hat sogar den Zoobesuch für alle Kinder und Jugendlichen, Auszubildende, Studenten und Freiwilligendienst leistende unabhängig vom Wohnort kostenfrei gestellt”, ergänzt Roland Koslowski, Sprecher der LINKEN im Rat. “Der Umgang der selbst ernannten Koalition der Einladung mit diesem Antrag lässt tief blicken. Es ist schlicht feige, der Debatte im Rat auszuweichen, um die Maßnahme hinter den verschlossenen Türen des Aufsichtsrates zu beerdigen.”

Besondere Kritik richtet Koslowski dabei an den Oberbürgermeister. Der hatte in der Ratssitzung die Verweisung des Antrags an den Aufsichtsrat empfohlen. Dabei betonte er ausdrücklich den baldigen Sitzungstermin, der eine Umsetzung passend zu den Sommerferien ermöglichen würde. “Normalerweise werden sozialpolitische Forderungen in Hamm von SPD, FDP und Grünen abgelehnt, weil sie zu teuer sind. In diesem Fall muss als vorgeschobener Grund herhalten, die Maßnahme sei zu billig. In die Röhre schauen Kinder und Jugendliche gemeinsam mit ihren Familien. Die Koalition und ihr OB müssen die politische Verantwortung für ihr Versprechen der Familienfreundlichkeit endlich übernehmen.”

Quelle: DIE LINKE. im Rat der Stadt Hamm

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