Gemeinsames Innehalten – Stadtempfang am Aschermittwoch

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Foto: Stadt Hamm

Innovative Mobilitäts-Ansätze, ein Bekenntnis zur Verkehrswende und Gedenken an Hanau bestimmten den traditionellen Stadtempfang im Kurhaus.

Eigentlich stand der traditionelle Stadtempfang am Aschermittwoch ganz im Zeichen des Verkehrs: Im Foyer des Kurhauses begrüßte eine Modelleisenbahn der Eisenbahnfreunde Hamm die rund 600 Gäste und Bilder von verschiedenen Fortbewegungsmitteln umrahmten den Veranstaltungssaal. Der erste Programmpunkt des Abends hatte allerdings einen bedrückenden Anlass: In Gedenken an die Opfer des Attentats in Hanau entzündeten neun Hammer Kinder unterschiedlicher Herkunft in einem gemeinsamen Innehalten neun symbolische Kerzen.

Oberbürgermeister Thomas Hunsteger-Petermann drückte seine Trauer und Wut über das Attentat in Hanau aus: „Ereignisse wie diese machen mich fassungslos. Ereignisse wie diese machen mich unendlich traurig. Gerne würde ich sagen: Wehret den Anfängen! Aber die Wahrheit ist: Wir sind längst einen Schritt weiter. Deshalb sehe ich es als unsere Pflicht an, den Stadtempfang 2020 anders zu eröffnen, als in der Vergangenheit. Wir können nicht so tun, als sei alles gut. Wir können nicht so tun, als sei alles wie immer – denn das ist es nicht!“

Nach dem Gedenkakt lenkte der Oberbürgermeister sein Augenmerk auf das Titelthema des Stadtempfangs: „Tagtäglich sind wir im Auto unterwegs, wir nutzen Busse und Bahnen, wir radeln oder gehen zu Fuß. Ohne eine leistungsfähige Verkehrsinfrastruktur kann eine Großstadt wie Hamm nicht funktionieren“, erklärte er in seiner Rede die Bedeutung des Verkehrs für Hamm. Hunsteger-Petermann umriss in seiner Ansprache die Herausforderungen, vor denen Verkehr und Mobilität in Hamm derzeit stehen. Zu einer gelungenen Verkehrswende zähle, den öffentlichen Nahverkehr attraktiver zu machen, den Radverkehrs-Anteil auf den Hammer Straßen weiter zu erhöhen und die E-Mobilität zu fördern – ohne das Auto zu verteufeln. „Wenn es um den Ausbau der Verkehrsnetze geht, zählt bei uns nur der Erfolg – und nicht das Gerangel um Zuständigkeiten“, unterstrich der Oberbürgermeister.

Deshalb hat die Stadt Hamm bei verkehrlichen Großprojekten der jüngeren Vergangenheit Eigeninitiative bewiesen, etwa bei der Planung des Bahnhaltepunkts Westtünnen, der Planung der B 63n und des Radschnellwegs RS 1. „Ich bekenne mich ausdrücklich zu dieser Eigeninitiative! Wir müssen aber noch eine Schippe drauflegen, wenn wir die Schöpfung für künftige Generationen bewahren wollen“, betonte der Oberbürgermeister, dass die Verkehrswende nach wie vor in vollem Gange ist. Festredner des Stadtempfangs war Stefan Schreiber, Hauptgeschäftsführer der Industrie- und Handelskammer zu Dortmund.

Er umriss in seinem Vortrag ein Szenario für die Mobilität der Zukunft in Hamm: autonom fahrende Busse und Flugtaxis waren Teil seines innovativen Ansatzes. „Wir müssen viele kleine Teile der Mobilität von heute neu definieren, um sie morgen sinnvoll gestalten zu können: Lastenräder, Mikrodepots und die Optimierung der Arbeitswege – gemeinsam angegangen von Wirtschaft und Öffentlichkeit – können im Rahmen kleiner Maßnahmen große Wirkung erzielen“, skizzierte Schreiber.

Beim Stadtempfang waren in guter Tradition auch die Sternsingerinnen und Sternsinger aktiv und sammelten Spenden der Gäste für die Hilfsprojekte in aller Welt. Den musikalischen Rahmen um den Stadtempfang bildete das Sangesduo Jessica Maletzki und Mark Daye. Mit Darbietungen unter anderem aus den Musicals „Starlight Express“ und „Cats“ sowie einem Udo-Jürgens-Medley sorgten sie für ein begeistertes Publikum und viele geschwungene Tanzbeine beim Stadtempfang 2020.

Quelle: Stadt Hamm

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