Kindertheater am 22.09. um 15 Uhr im Kulturbahnhof

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© Detlef Heese

Ein Stück, indem das Unmögliche möglich wird, eine erstaunliche und gerade deswegen wahrscheinlich wahre Geschichte: Die poetische Inszenierung des Krokodil Theaters ist am Dienstag, 22. September, um 15 Uhr im Kulturbahnhof zu sehen.

Frau Meier hat Angst. Und die kann man sogar deutlich sehen: Sie ist gut einen Kopf größer als sie selbst, trägt eine rote Kutte und einen Hut und hängt auf einem Kleiderbügel in der dunklen Ecke in ihrer Wohnung. Die Angst meldet sich gern und häufig zu Wort – wenn der Bus zum Beispiel nicht zur gewohnten Zeit am Haus vorbei fährt, suggeriert sie Frau Meier gleich, dass ein schrecklicher Unfall die Ursache sein könnte. Oder sie sieht die Gefahr, dass die Vögel wegen eines Schwindelanfalls aus dem Kirschbaum stürzen könnten. Dadurch schränkt sie Frau Meier in ihrem Ideenreichtum ein, denn diese Frau wäre imstande, Berge zu versetzen, wenn sie ihre Angst nicht lähmen würde.

Ihr Ehemann, Norman Meier, ist ein liebenswürdiger Eigenbrötler mit viel Verständnis für seine Frau. Leider ist er klein, viel kleiner als sie und extrem viel kleiner als ihre Angst und kann ihr darum nicht wirklich helfen. Nur in ihrem Garten, in dem wundervolle Kürbisse wachsen, findet sie Ruhe. Hier ist sie allein und die Angst hat keinen Platz. Und hier passiert etwas, das Frau Meiers Welt verändern wird: Sie findet eine kleine Amsel, die aus dem Nest gefallen ist. Fortan muss sie sich rund um die Uhr der Pflege des kleinen Piepmatzes, liebevoll „Piepchen“ getauft, widmen. Da hat sie gar keine Zeit mehr, auf die Ratschläge ihrer Angst zu hören. Ein Abenteuer beginnt und am Ende lächelt sie so geheimnisvoll, wie Herr Meier sie noch nie hat lächeln sehen.

1987 gründeten Hendrikje Winter und Max Schaetzke ihr Krokodil Theater. Beide studierten Figurentheater an der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst in Stuttgart. Seitdem arbeiten sie als freies Tourneetheater, das sich auf die Mittel des Figurenspiels spezialisiert hat. Was bedeutet, sie spielen mit Allem, was sich bewegen und animieren lässt. Zusätzlich zu dem Spiel mit Material suchen die beiden Theatermacher die Begegnung mit den Schwesterkünsten Musik, Schauspiel und Bildender Kunst. Seit Neuestem geben sie auch regelmäßige Vorstellungen in Tecklenburg im Theater am Wasserschloss. Neben eigenen Inszenierungen für Kinder, Jugendliche und Erwachsene führen sie Regie, machen Ausstattungen für andere Theater, geben Seminare und sind im In- und Ausland auf Gastspielreise.

Quelle: Stadt Hamm

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