Hamstern – es geht schon wieder los

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Foto RB

Geht es schon wieder los mit den Hamsterkäufen von Klopapier? – Offensichtlich ja.

Pünktlich mit den alarmierenden Warnungen vor unkontrollierbar steigenden Coronafallzahlen und zeitgleich mit den verschärften Schutzmaßnahmen in NRW an diesem Wochenende stehen Kunden bei ihrem Samstagseinkauf wieder vor geplünderten Regalen:

Wie schon im Frühjahr und Frühsommer während des Corona-Lockdowns – als wochenlang kaum ein Blatt Toilettenpapier zu bekommen war und auch profanes Weizenmehl und Dosenravioli zur Rarität wurden – wird offenbar schon wieder gehamstert. Wieder Klopapier.

Jedenfalls stand eine Rundblick-Mitarbeiterin heute, am 17. 10., in zwei Geschäften, Rossmann und Penny, vor gähnend leeren Regalen. Ein Leser aus Unna hatte schon am Freitag über ähnliche Bilder bei Edeka berichtet: Dort war neben Toilettenpapier auch schon wieder kaum noch Mehl zu finden.

Kanzleramtsminister Helge Braun (CDU) sagte am Freitag im ntv-„Frühstart“, dass trotz steigender Coronazahlen keinerlei Grund zum Hamstern bestehe. Die Versorgung im Einzelhandel sei gewährleistet.

Die Infektionslage selbst bezeichnete Braun als „deutlich ernster“ als im Frühjahr und Frühsommer. Die Zahlen stiegen steil an, das bedeute, dass man im Augenblick nicht genug tue, um die Ausbreitung unter Kontrolle zu halten. Daher müsse man jetzt „sehr entschieden handeln“.

Zum heutigen Samstag traten für NRW entsprechende neue Verschärfungen in Kraft, so eine landesweite Sperrstunde für die Gastronomie von 23 bis 6 Uhr, Kontaktbeschränkungen und Personenbeschränkungen bei Feiern.

Wieso gerade Klopapier?

Es gibt drei Theorien, warum in Deutschland aufgrund des Coronavirus so viel Toilettenpapier gekauft wird: Verbrauch, Sicherheit und Ekel.

So vertritt der Psychologe Dirk Baumeier die Meinung, dass so viel Klopapier gekauft wird, weil es keine Fehlinvestition darstelle. „Toilettenpapier ist das ideale Produkt zum Hamstern, denn es ist billig, es hält unendlich lang und es lässt sich peu à peu verbrauchen.“ Selbst Jahre später kann man das Toilettenpapier noch verwenden. Geld hätte man somit nicht unnötig ausgegeben.

Steven Taylor, Professor für Psychiatrie der Universität British Columbia in Kanada, hat aber noch eine andere Theorie: Klopapier stelle – vor allem in den sozialen Netzwerken – ein „Symbol der Sicherheit“ dar. „Die Menschen haben das Bedürfnis, etwas zu tun, um sich und ihre Familie zu schützen.“ Deshalb kaufe man Toilettenpapier, da dadurch das Gefühl erweckt wird, etwas getan zu haben. Zu guter Letzt erklärt Taylor, dass auch die Abneigung gegen Dinge, die uns ekeln, eine entscheidende Rolle spielen können. „Ich glaube, das ist ein Grund, warum die Leute sich an das Toilettenpapier halten, denn das ist ein Mittel, Ekel zu vermeiden.Quelle: Mannheim24

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