Auf dem Weg zur „Smart City“ – Umfangreiches Digitalisierungs-Paket

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Digital (pixabay.com)

Ein „digitaler Zwilling“, vernetzte Sensoren und Dienstleistungen mit wenigen Klicks: Die umfassende Digitalisierungsstrategie der Stadt Hamm soll Hamm zur „Smart City“ machen.
In den kommenden Monaten und Jahren will die Stadtverwaltung eine ganzheitliche Digitalisierungsstrategie entwickeln, mit der die Stadt Hamm zur „Smart City“ wird. Dabei sollen mehrere digitale Pilotprojekte direkt bei der Stadtverwaltung und städtischen Töchtern angedockt werden, außerdem fließen Ideen und Anregungen der Bürgerschaft in die Entwicklung mit ein.

Flankiert werden die Maßnahmen von einer Strategie zum Ausbau der digitalen Infrastruktur in Form von Gigabit, 5G-Mobilfunk und einer WLAN-Infrastruktur.
„Die umfassende Digitalisierungsstrategie ist die Roadmap für die Stadt Hamm, mit der wir die Zukunftsfähigkeit unserer Stadt in allen Bereichen – von der Bildung über die öffentliche Verwaltung bis zur Wirtschaft – stärken und langfristig sichern“, betont Oberbürgermeister Marc Herter. „Wir müssen jetzt die Voraussetzungen für eine digitale Zukunft schaffen, um auf Augenhöhe mit den aktuellen technischen und digitalen Entwicklungen zu kommen: Genau das tun wir mit der Strategie.“

Die Digitalisierungsstrategie wird alle Lebensbereiche in Hamm betreffen: Das betrifft den ÖPNV, in dem die verschiedenen Mobilitätsangebote vernetzt werden, ebenso wie das Car- und Bikesharing sowie intelligente Ampelsysteme, die ausgebaut werden sollen. Ebenso mitgedacht werden Themen der Gesundheitsvorsorge, zum Beispiel über den Ausbau der Telemedizin, der digitalen Bildung (unter anderem durch den Ausbau des Medienzentrums und die Entwicklung von Digitalwerkstätten) und die voranschreitende Digitalisierung der Stadtverwaltung.

Im Wirtschaftsbereich soll beispielsweise das Innovationszentrum zum digital hub entwickelt, Start-Ups gefördert und smarte Logistik ausgebaut werden. „Es ist ganz entscheidend, dass die Digitalisierungsstrategie alle Handlungsfelder des Lebens in Hamm umfasst: Ganzheitlich können wir Hamm zur ‚Smart City‘ machen und die vorhandenen Lücken im digitalen Flickenteppich stopfen“, unterstreicht Colja Krause, Vorsitzender des Ausschusses für Digitalisierung und Innovation.

Die Digitalisierung umfasst mehrere Handlungsfelder, neben der digitalen Infrastruktur prioritär die digitale Verwaltung, Bildung, Mobilität und Umwelt. Ziel des Handlungsfelds digitale Verwaltung ist es, digitale Dienstleistungen den Menschen in Hamm schnell und unkompliziert zur Verfügung zu stellen – und gleichzeitig die analogen Angebote für Menschen, die nicht Technologie-affin sind, weiter vorzuhalten. Die Möglichkeit, Dienstleistungen und Anträge im Serviceportal online zu beantragen, wird weiter ausgebaut, ebenso wie das elektronische Dokumentenmanagement. Ziel ist es, dass alle geeigneten Verwaltungsleistungen zeitnah digital zur Verfügung stehen.

Daneben wird eine digitale Plattform zur Beteiligung bei städtischen Prozessen, wie zuletzt im Rahmen der Entwicklung des aktuellen Nahverkehrsplans genutzt, aufgebaut. „Die Digitalisierung bietet uns die große Chance, die Menschen in Hamm mitzunehmen und Hürden bei der Beteiligung an kommunalen Prozessen abzubauen. Die Menschen in Hamm müssen sich mit wenigen Klicks informieren und beteiligen können“, unterstreicht Marc Herter.

Im Handlungsfeld Bildung wird die digitale Infrastruktur an den Schulen sowie im Medienzentrum weiter ausgebaut: Die Nutzung digitaler Medien und Möglichkeiten wird über den Medienentwicklungsplan weiter forciert. Bei der Mobilität soll eine intelligente Ladeinfrastruktur konzeptioniert werden. Gleichzeitig sollen die verschiedenen Mobilitätsangebote weiter vernetzt werden, wie es im Rahmen der Mobilstation am Hauptbahnhof bereits geschehen ist.

„Die Menschen müssen digital schnell und einfach einen Überblick darüber erhalten, wo und wie welche Mobilitätsangebote verfügbar sind – nur dann entscheiden sie sich für den ÖPNV, Car- oder Bikesharing und können die bestehenden Angebote optimal nutzen“, betont Jens Krause, der als CDO (Chief Digital Officer) die Digitalisierungsstrategie bei der Stadt Hamm betreut. Im Handlungsfeld Umwelt soll eine dauerhafte und engmaschige Dokumentation verschiedener Messwerte wie Stickstoff, Feinstaub, Wasser- oder Bodentemperatur durch digitale Sensoren entwickelt werden, wobei die Messwerte in eine urbane Datenplattform eingebunden und über ein Dashboard verknüpft werden.

Hand in Hand mit der Entwicklung der Digitalisierungsstrategie starten verschiedene Pilotprojekte, die federführend die Stadtverwaltung entwickelt. Hierzu zählen das digitale Familienrathaus, in dem die vielen Dienstleitungen für Familien der Stadt Hamm digital an einer Stelle angeboten und so möglichst leicht zugänglich gemacht werden. „Hier pilotieren wir ganzheitlich die digitale Arbeit unserer Verwaltung: vom digitalisierten Posteingang über die digitale Akte und Fachanwendung bis zur digitalen Zahlungsmöglichkeit alle Prozessschritte innerhalb des Familienrathauses“, präzisiert Herter.

Daneben soll ein „digitaler Zwilling“ der Stadt Hamm aufgebaut werden. Dieser stellt die digitale Abbildung der Stadt dar, sodass Prozesse in Verwaltung, Politik und Partizipation optimiert bzw. unterstützt werden können. Panoramabilder und Laserscandaten – die im Zuge einer Straßenbefahrung erzeugt werden – bilden hier einen Basisbaustein, indem sie durch ihre hohe Datendichte neue Anwendungsmöglichkeiten und Techniken im Bereich City-Monitoring bieten.

Zur Entwicklung der Digitalisierungsstrategie wird die Stabsstelle Digitalisierung zu einem Kernteam weiterentwickelt, das alle Themen mit Smart City-Bezug koordiniert und steuert. Um dieses Kernteam herum wird ein organisationsübergreifendes Smart-City-Projektteam gebildet, das Mitglieder aus den verschiedenen Dezernaten und Beteiligungen der Stadt Hamm zusammenbringt.

Die Hauptaufgabe des Projektteams sind die Planung, Umsetzung sowie das Monitoring und die Evaluation von Smart-City-Projekten im Konzern Stadt Hamm.
Der Rat der Stadt Hamm entscheidet in seiner Sitzung am 29. Juni über die entsprechende Beschlussvorlage und gibt bei Beschluss den Startschuss auf dem Weg zur „Smart City“ Hamm.

Quelle: Stadt Hamm

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