Über SimJü stellt die Freiwilligen Feuerwehr Werne eine Kirmeswache

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Beispielbild des Löschzug 1 der Freiwilligen Feuerwehr Werne

Für die Freiwillige Feuerwehr Werne startete die SimJü Kirmes bereits am Freitag mit der jährlichen Befahrung der Rettungswege. Die Wache am Konrad-Adenauer-Platz 1b dient bis nächsten Dienstag als Herberge für mindestens zwölf Einsatzkräfte, die dort die Wachbereitschaft leisten. Über die Kirmestage wird kein Einsatzschwerpunkt in der Jahres-Statistik der Werner Feuerwehr erwartet. Jedoch kann die Anfahrt der ausschließlich aus ehrenamtlichen Kräften bestehenden Feuerwehr zu Stoßzeiten eventuell lebenswichtige Zeit kosten. Einsatztechnisch ist die Kirmes in den vergangenen Jahren in der Regel unspektakulär.

Das meiste passiert um die Kirmes herum: Es gibt beispielsweise deutlich mehr Verkehr – damit steigt auch die Gefahr von Verkehrsunfällen. Zudem geraten Menschen durch Alkohol öfter in Notlagen und müssen gerettet werden. Dies sind jedoch nur zwei der möglichen Szenarien, bei denen die Feuerwehr schnell vor Ort sein muss. Die Kirmeswache, an der alle Löschzüge und -gruppen der Werner Feuerwehr beteiligt sind, ist aus einem simplen Grund unverzichtbar: Die Einsatzfahrten werden durch die vielen Sperrungen und Verkehrsbehinderungen während der Kirmes deutlich komplizierter und zeitintensiver. Normalerweise dauert es durchschnittlich vier Minuten, bis die freiwilligen Helfer von ihren Arbeitsstätten, ihrem Zuhause, oder wo auch immer sie sich im Moment des Alarms befinden, an der Feuerwache eintreffen. Acht Minuten nach der Alarmierung muss ein kompletter Löschzug am Einsatzort eintreffen, so die Anforderung der Bezirksregierung in Arnsberg. Außerhalb der Kirmes klappt das. Doch während der fünften Jahreszeit gelten in Werne andere Voraussetzungen: Durch die Kirmes sind ganze Straßenzüge gesperrt, bei einem Einsatz in der Innenstadt stehen den Rettern deutlich mehr Menschen im Weg und behindern ein schnelles Vorankommen.

Ausrücken in maximal einer Minute

Daher wechselt die Freiwillige Feuerwehr Werne während der Stoßzeiten der Kirmes in den „Berufsfeuerwehr-Modus“: Bis nächsten Dienstag ist die Wache zu den Stoßzeiten besetzt, der erste Löschzug – bestehend aus einem Einsatzleitwagen, einem Hilfeleistungslöschgruppenfahrzeug, einer Drehleiter oder Rüstwagen – ist maximal eine Minute nach der Alarmierung ausgerückt. „Dadurch sparen wir wichtige Zeit“ sagt Thomas Temmann Leiter der Freiwilligen Feuerwehr Werne. Insgesamt werden durch die Einsatzkräfte 11 Positionen – beispielsweise Atemschutzgeräteträger oder Maschinisten – besetzt.

Krammarkt am Dienstag fordert ganztags die Kräfte

Zudem wird der Führungsdienst zweifach besetzt – von der Wehrführung ist immer jemand in zusätzlicher Bereitschaft und rückt ab bestimmten Einsatzstichworten mit aus. Außerdem gibt es von Samstag bis Dienstag einen zusätzlichen Zugführer als Führungsergänzung: „Damit kann in kurzer Zeit eine Führungsstruktur erstellt werden.“ In einer größeren Lage, bei der auch Einsatzkräfte aus anderen Städten und Gemeinden anrücken würden (wie der Massenanfall von Verletzten im Jahr 2017 im Festzelt), werden zunächst vorher definierte Sammelpunkte, sogenannte „Bereitstellungsräume“ angefahren. Von dort geht es dann koordiniert zum Einsatzort. Die Kirmeswache schluckt zusammengerechnet 45 Urlaubstage der Feuerwehrleute, die gemeinsam eine Dienstzeit von 400 Stunden bewältigen. Anders als für „normale Einsätze“ gibt es für die bis zu 10-Stunden-Wachbereitschaft keine Freistellung der Arbeitgeber. Dafür bekommen die Einsatzkräfte eine Aufwandsentschädigung der Stadt Werne.

Und nach der Kirmes? „Geht unser Tagesgeschäft weiter. Die Einsätze kommen auch so. Egal ob zur Kirmes oder wann anders. Wir kommen immer“, sagt Thomas Temmann, Leiter der Feuerwehr Werne.

Quelle: Feuerwehr Werne

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